AfA kritisiert verbreiteten Verzicht auf Tarifbindung

Veröffentlicht am 25.10.2019 in Kreisverband

Anlässlich des  70jährigen Bestehens des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) hat die Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen in der SPD (AfA) auf den massiv gesunkenen Umfang der Tarifbindung der Arbeitgeber im Kreis Göppingen aufmerksam gemacht. „Die Möglichkeiten zur Wahrnehmung der Arbeitnehmerinteressen nehmen zur Zeit eine sehr bedenkliche Entwicklung, denn nur noch etwa 50 Prozent der Betriebe sind tarifgebunden“, erklärte der AfA-Kreisvorsitzende Klaus-Peter Grüner, Süßen, in einer Pressemitteilung.

Die Bemühungen der Gewerkschaften, wieder mehr Mitglieder zu gewinnen, müssten massiv verstärkt werden, wenn verhindert werden soll, dass für Millionen von Arbeitnehmern  praktisch keine Interessenvertretung mehr stattfindet“, warnt der AfA-Chef im Kreis. Nur durch Tarifverträge, die für Arbeitgeber und Arbeitnehmer gleichermaßen rechtlich bindend sind, kann Lohndumping und die willkürlich und einseitige Festlegung der Arbeitsbedin-gungen durch einzelne Arbeitgeber und eine massive Wettbewerbsverzerrung verhindert werden“, erläutert Grüner.

„Wer der Gewerkschaft fern bleibt, trägt selbst dazu bei, dass seine berech-tigten Interessen nicht mehr berücksichtigt werden“, ergänzt AfA-Presse-sprecher Harald Kraus. Außerdem würden die Tarifverträge ein marktwirt-schaftliches Regulativ darstellen, dessen zweckmäßige Wirkung immer mehr unterlaufen wird, wenn keine Tarifbindung mehr besteht. Nur Arbeitnehmer, die durch eine Gewerkschaftsmitgliedschaft ihre Tarifbindung herstellen, könn-ten unmittelbare Rechtsansprüche aus einem Tarifvertrag geltend machen. „Ein einzelner Arbeitnehmer ist in der Regel dazu überhaupt nicht in der Lage, dauerhaft und umfassend seine Interessen gegenüber dem Arbeitgeber zu wahren“, heißt es in der AfA-Pressemitteilung weiter. Der vordergründige Verzicht auf die Zahlung eines Gewerkschaftsbeitrages führe im Ergebnis zu einer Machtverschiebung im Arbeitsverhältnis zu Gunsten der Arbeitgeber, die ihr Ziel der erhöhten Gewinnmaximierung der sozialpartnerschaftlichen Rege-lung der Arbeitsbedingungen vorziehen und sich damit unsozial verhielten.

Bundeskanzlerin Merkel, so der AfA-Kreisverband Göppingen, habe kürzlich  auf einer DGB-Veranstaltung die substantielle Bedeutung der Tarifverträge im gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Gefüge der Bundesrepublik hervor gehoben.

 

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